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Umbau einer historischen Klosteranlage
Die historische Klosteranlage steht unter eidgenössischem und kantonalem Denkmalschutz. Die Geschichte des ehemaligen Zisterzienserklosters reicht bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück. Im Zuge der Jahre wurde die Klosteranlage stetig verändert, erweitert und erneuert. Insbesondere im frühen 17. Jahrhundert, welches als Blütezeit des Klosters gilt, wurden bestehende Strukturen erneuert und einige Neubauten errichtet. Das Frauenkloster existierte bis 1876. Anschliessend wurden die Bauten als Tabakfabrik genutzt. Ab 1894 wurde ein Pflegeheim eingerichtet.
Die neu eingefügte Vertikalerschliessung mit Lift und Treppenanlage, welche von einer Sichtbetonmittelwand getragen wird, spielt im Projekt eine scharnierartige Schlüsselrolle und wurde räumlich besonders hervorgehoben. Die Sichtbetonwand nimmt ein schuppenartiges Motiv auf, welches in den historischen Holzvertäfelungen an verschiedenen Stellen gefunden wurde. Sie verknüpft aber auch die einzelnen Gebäudeflügel, welche in diesem Bereich mit verschiedenen Höhen und ohne Orthogonalität aufeinandertreffen. Durch ihre Präsenz erfüllt sie eine weitere, wichtige Funktion als visuelle Orientierungshilfe. Zudem wird durch die Ablösung von den Aussenwänden das Gebäude in der ganzen Höhe erlebbar gemacht.
Mit dem Umbau des Westflügels im ehemaligen Klostergebäude wurde für das Pflegeheim ein zeitgemässer und behindertengerechter Wohnstandard erreicht. Als Erweiterung der Nutzfläche entstanden im Estrichbereich des Nordflügels neue Bewohnerzimmer und ein Pflegebad. Ein neuer, attraktiver Aufenthaltsraum und ein Aktivierungsraum wurden an gut erreichbarer Lage eingefügt.
Bauherrschaft
Verein Gnadenthal
Architektur
Architheke, Brugg
Bauleitung
Hüsser+Partner Architekten AG, Muri
Realisation
2017–2019